11.03.2005
Lange Zeit ist vergangen, und ich
habe beschlossen, mein Tagebuch
weiter zu führen. Ich überlege,
wie ich wohl anfangen könnte,
denn eigentlich könnte ich "Dito" schreiben.
Nach einem herrlichen Sommer, wo es mir
endlich ein mal besser ging, und ich mit
Dir einen traumhaften Urlaub verbringen durfte,
scheint alles wieder wie vorher.
Meine Rente wurde abgelehnt,
und ich kämpfe schon lange für
mein Recht. Das hat mich mürbe gemacht.
Ich warte Tag für Tag sehnsüchtig auf eine Entscheidung.
Schlaflose Nächte, verwirrte Gedanken,
Ängste und Zweifel ebnen mir den Weg.
Anstatt zielstrebig nach vorne zu gehen,
stolpere ich immer wieder.
Ziellos scheint mein Weg.
Habe mir so viel vorgenommen, habe so viele Träume
und Ziele, aber wo anfangen, wenn man nicht
vorwärts kommt, wenn man meine
Hilferufe nicht hört?
Ich bin so müde, tags, nachts,
und finde keine Ruhe, keine Mitte.
Alles ist aus dem Lot, auch in der Familie
finde ich keinen Halt. Nur
Belastungen, die mir das Leben schwer
machen. Gefühle von Angst, Abschied
nehmen, Wut und Zorn, Ratlosigkeit
und Sorgen.
Ich habe das Gefühl, ich muss
fort hier, weit fort, mit Dir irgendwo
hin, wo es Frieden für uns gibt.
Aber, wo ist dieser Ort? Ich glaube,
ich suche schon mein ganzes Leben danach.
Tamirah ist durch die tiefen Abgründe ihrer
Seele gewandert, und kam in das wunderschöne
Land, wo es keinen Schmerz mehr gibt.
Warum komm ich nicht dort an? Und wenn ich
das Tor zum Regenbogen öffne, warum fällt
sie dann immer wieder zu?
Vielleicht müsste ich dem Albatros
begegnen, der mich mit nimmt in das
Land, wo es kein Weh mehr gibt.
Ein Fünkchen Hoffnung habe ich noch,
dass auch ich ihm eines Tages
begegnen werde.
Und Du bist das Einzigste, was mir noch
geblieben ist. Ich liebe Dich...:-)
Und dafür kämpfe ich.
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16.03.2005
Tage voller Schmerzen liegen wieder
hinter mir. Sonntag dachte ich, es sei
mein letzter Tag an dem ich da bin.
So schlimm hatte ich die Migräne noch
nie erlebt. Ängste, die mich fast zum
Wahnsinn trieben, Ruhelosigkeit und
Hilferufe, die im Nichts verhallten.
Ich betete, lass es zu Ende sein.
Dann immer wieder
die Frage, des Warums und die Angst vor
dem Schmerz als solchem. Warum quält er mich so?
Was will er mir sagen?
Wahrscheinlich ist es sogar der Frühling, dessen
Wetterumstellung mir so zu schaffen machte,
oder ist es nun wieder meine Psyche, die
mich quält? Alles Fragen, worauf keiner
so richtig eine Antwort kennt.
Heute bin ich aufgestanden wie eine alte,
völlig müde Frau. Ich habe mich mehrmals
wieder aufgerafft, aufzubleiben, obwohl ich
fast eingeschlafen und umgekippt wäre.
Doch es war gut so. Es war ein herrlicher
Frühlingstag mit 20 Grad, der meine
Seele erfreute und endlich konnte
ich nach so langen Tagen wieder ein mal hinaus.
Ich hätte es nicht geglaubt. Der Frühling
ist endlich da, und ich hoffe so sehr,
dass es wieder aufwärts geht.
Viele Gedanken rasen mir durch den Kopf.
Ich will so vieles ändern, anpacken.
Und doch stehe ich mir immer selbst
im Wege. Ein Weg muss es doch aber
geben, der ans richtige Ziel führt. Kann mir
jemand sagen, wo der lang führt? Ich hörte
einmal einen Spruch, den
ich mir gut gemerkt habe.
Der richtige Weg führt da entlang, wo
die Angst ist. Aber, die Angst
kann doch nicht der Weg sein?
Frühlingserwachen,
das mir heute
meine Seele erhellte.
Die ersten Sonnenstrahlen taten richtig gut...:-)))
22.03.2005
Nach vier schlimmen Tagen
voller Schmerzen, ging es
mir mit dem Frühlings-
erwachen etwas besser.
Ja, ich schaffte es sogar mal endlich zum
Friseur zu gehen. Die Spaziergänge
mit Daisy waren auch wunderschön,
und ich konnte die ersten Blüten
fotografieren. Gestern nun hatte
ich einen Hänger, aber ich hoffe
auf das neue Medikament,
das ich morgen anfangen werde.
Es muss einfach besser werden,
aber es fällt immer schwerer nach
miesen Tagen, sich immer wieder aufzu-
rappeln. Man wird einfach müde
mit der Zeit.
11.04.2005
Das neue Medikament hat nicht
den erhofften Erfolg gebracht....leider.
Nach einem schlimmen Entzug durch
das alte Mittel, hatte ich schreckliche
Nebenwirkungen auf das neue.
Dabei habe ich so große Erwartungen
gehabt. Und ich kämpfe nach dem Absetzen
immer noch mit den Nebenwirkungen.
Bleierne Müdigkeit überfällt mich immer wieder.
Ich stehe völlig neben mir, und alles fällt
mir schwer. Ich muss etwas tun.
Gedanken kreisen mir immer
wieder durch den Kopf, was wohl
das Beste sei, und wie ich es wohl am besten
bewältigen kann.
Auch die Ärzte lassen mich immer
mehr hängen und wimmeln mich ab.
Ich will es für uns tun.
Für uns und unsere Liebe,
denn so werde ich immer wieder
nach dem Sinn fragen. Nach dem
Sinn in meinem Leben.
19.04.2005
Eine schöne Zeit war es wieder
mit Dir. Wenn Du da bist, geht
es mir viel besser. Ich fühle mich abgelenkt
und komme auf andere Gedanken, fühle
mich einfach beschützt und sicher.
Jetzt bist Du wieder fort, und ich habe
schon wieder wahnsinnige Sehnsucht
nach Dir. Du möchtest so gerne
nach Mallorca für eine Woche.
Nichts wünsche ich mir mehr,
als mit Dir dort hinzufahren.
Doch die Angst sitzt mir im Nacken.
Kann ich es schaffen? Ich setze
mich wieder unter Druck,
weil ich es unbedingt schaffen
will. Ich kann mir nichts Schöneres
vorstellen, als mit Dir am Strand spazieren zu gehen,
den warmen Sand unter dem Füßen und
die Sonne auf der Haut zu spüren, und die
frische Seeluft zu riechen.
Es war eine tolle Zeit letztes Jahr,
und es wäre mein größter Wunsch,
wenn ich es wieder packen würde.
25.04.2005
Hilfe, ich schaffe das alles
nicht mehr. Meine Ängste werden
immer schlimmer, und der ganze Druck
nimmt mir die Luft zum Atmen.
Ich weiß, ich muss etwas tun, und ich will
es auch, aber ich blockiere mich
selbst. Finde keinen Weg heraus,
und weiß auch nicht, welcher
der richtige ist.
Vor der Schmerzklinik habe ich
wahnsinnige Angst, dass ich noch
mehr Qualen ausstehen muss wie eh schon.
Gäbe es doch nur eine Garantie,
dass man mir helfen kann.
Ich halte keine Misserfolge mehr
aus. Ich brauch dringend mal wieder
ein Erfolgserlebnis. Meine Ängste haben sich
die langen Jahre meiner Krankheit immer mehr
aufgebaut und verfestigt, durch die Hölle
bin ich schon mehrmals gegangen
und habe überwiegend schlechte
Erfahrungen gemacht mit den
Kliniken und auch Ärzten
und Theraupeuten.
Es ist einfach schon zuviel Mist passiert,
Man hat viel zu viel an mir herum-
gedoktert.
Und das kann ich einfach
nicht wieder durchmachen.
Ich suche nach einem Ausweg,
aber es ist so verdammt schwer.
Du bist das Einzigste, was mir noch geblieben
ist. Und wenn ich Dich verliere,
dann kann ich nicht mehr weiterleben,
denn dann hat mein Leben
überhaupt
keinerlei Sinn mehr...:-((((
28.04.2005
Ich kann einfach nicht mehr.
Ein Tag voller Qualen
liegt hinter mir. Meine Kräfte
schwinden, wo ich doch noch
soviel bräuchte im Moment.
Ich will mein Leben verändern,
und packe es einfach nicht.
Ich weine sehr oft, ganz leis
für mich, und keiner sieht es.
Ich bin verzweifelt und meine
Angst drückt mir die Luft ab.
23.05.05
Wieder ist einige Zeit
vergangen. Ich hätte so viel
schreiben wollen. Viele
Hilferufe wären es gewesen,
und doch immer wieder geht
es um das selbe Problem.
Der Teufelskreis aus Schmerzen
und schlimmen Ängsten dreht sich
immer weiter um mich. Hält
mich fest in seinen Klauen,
krallt sich immer fester und gibt
mich nicht frei. Ich bin leichte Beute,
denn ich kann mich nicht wehren dagegen.
Was ich auch versuche, es ist zwecklos.
Meine einzige Hoffnung ist nun
noch die Schmerzklinik.
Ich weiß nur nicht,
wie ich meine Phobie vor der Klinik
loswerden kann. Ich sehe es als Weg,
als Ausweg aus der ganzen Misere,
und doch blockiert mich meine Angst
und regiert mich. Sie sitzt mir
wie der Teufel im wahrsten Sinne
des Wortes im Nacken.
Nun liege ich schon über eine Woche
fast nur flach. Schmerzen, die über den
ganzen Körper ziehen, machen mich kraftlos,
und hilflos. Nichts hilft, und der Schmerz
regiert mich regelrecht. Ich möchte fort-
laufen, entrinnen, mich freizappeln,
aber es geht nicht. Ich sitze wie
in einem Spinnennetz, völlig umwoben
von Fesseln, und warte nur darauf,
bis ich völlig aufgefressen werde.
Ich bete zu Gott. Er möge mir
doch Kraft geben, das alles
durch zu stehen. Warte sehnsüchtig
auf Besserung, oder zumindest
einen Hoffnungsschimmer.
Mein Kopf ist leer und dennoch voller
schlimmer Gedanken, als würde er platzen.
Mein Körper zittert vor Schmerzen,
völlig ausgebrannt und kraftlos.
Ich möchte schreien,
aber es kommt nur ein leiser Ton
heraus. Ich möchte laufen, rennen,
doch ich stolpere. Aufstehen und hinfallen.
Immer wieder.
Ich habe einfach nur schreckliche
Angst.
Kann mir keiner helfen? Bitte!!!
Habe so viele Ideen und Träume,
die ich verwirklichen möchte.
Ein Leben mir Dir, mein größter Wunsch.
Ich will nicht aufgeben, will weiterkämpfen.
Aber, ich darf einfach nicht mehr hinfallen.
Keine Misserfolge mehr.
Hier ist mein Lieblingsfoto im Moment.
Meine Foto-Seite kann ich nicht
beginnen, denn das Sitzen am PC fällt
so schwer. Ich liebe es, Blumen zu fotografieren
und mit schönen Rahmen zu versehen.
Ich wünsche mir so sehr, dass ich
es irgendwann wieder mehr tun kann.
Einfach alles tun, was mir Freude
macht.
Eigentlich ist alles ganz leicht....
einfach nur anpacken und durchziehen.
Für mich jedoch ein riesiger Berg,
den es zu erklimmen gilt.
Es gibt viel Geröll dort
und unwegsames Gelände.
Ich werde wieder fallen und
aufstehen müssen.
Deine Liebe ist das Einzigste,
was mir noch Kraft
zum Kämpfen gibt, aber bitte halte
meine Hand, damit ich nicht
mehr fallen kann.
04.08.2005
Mein Tagebuch....
Schon lange habe ich Dir nicht mehr meine
Sorgen anvertraut. Es gab auch eine schöne Zeit,
als ich bei Andy im Harz war. Nun aber sind die Schmerzen
so heftig, dass ich dringend Hilfe brauche.
Ich hoffe, dass ich bald in die Klinik kann, und
mir dort geholfen wird. Es dort Ärzte gibt, die mich
ernst nehmen und mir endlich helfen.
Lieber Gott, ich ruf Dir zu,
Lieber Gott, wo bist Du?
Warum lässt Du mich so im Stich?
Lieber Gott, warum beschützt Du mich nicht?
Jeder Tag voll neuer Qualen...
Wofür muss ich nur bezahlen?
Lieber Gott, ich ruf Dir zu...
Lieber Gott, wo bist Du?
Ich geh nach vorne und wieder zurück,
immer wieder ein großes Stück.
Falle immer wieder in ein schwarzes Loch.
Sag, was kommt denn alles noch?
Lieber Gott, ich ruf Dir zu...
Lieber Gott, wo bist Du?
Lieber Gott, siehst Du nicht, ich such einen Weg zu Dir.
Wann endlich schickst Du ein Zeichen mir?
Ich will nach vorne, nicht mehr zurück,
wenn auch immer nur ein kleines Stück.
Ich will endlich leben wie ein Mensch, ohne Schmerzen,
Angst und Weh,
sondern leben mit meinem Liebsten im Glück.
Lieber Gott, ich ruf Dir zu...
Lieber Gott, wo bist Du?
Bald geh ich weg von hier, ganz alleine,
weit in die Ferne.
Bitte, wirst Du an mich denken?
Und mir wieder meine Freude schenken?
Lieber Gott, ich ruf Dir zu...
Lieber Gott, wo bist Du?
(c) Elke am 02.08.05
09.08.2005
Wenn du in den Spiegel schaust
sieht dich ein Niemand an.
Ein Niemand, der nur nutzlos ist
und einfach gar nichts kann.
Alle andren sind viel besser
viel schöner, als du selbst
Wie könntest du es wagen,
dass du dich über sie stellst?
Du findest dich kein bisschen schön,
zu lächeln traust du dich nicht.
Wer sollte es denn schon erwidern
bei deinem müden Gesicht?
Traurige Augen blicken dich an,
aus ihnen spricht Einsamkeit.
Du wartest nur noch auf den Tod
damit er dich endlich befreit.
Wer hat dir all das bloß erzählt?
Wie bist du darauf gekommen?
Wer hat dir nur dein Vertrauen
in dich selbst genommen?
Weißt du nicht, dass außer Leere
so viel mehr in dir steckt?
Hast du nie das helle Strahlen
deiner Augen entdeckt?
Hat dir nie jemand gesagt
wie schön dein Lächeln ist,
dass man durch seine Wärme,
den grauen Alltag vergisst?
Deine Fehler, deine Zweifel
nimm sie endlich an,
damit man dich und deine Wärme
wieder erreichen kann.
Denk nicht du wärst ein Niemand,
nur weil du anders bist.
Du bist ein Mensch mit Schwächen,
der voller Wärme ist!
Auch in einer Träne kann sich Sonnenlicht spiegeln
(Danke, liebe Pia für dieses aufmunternde Gedicht.
Ich habe viel darüber nach gedacht. Warum sich immer
verstecken, immer denken, man ist der Verlierer?
Ich weiß, in mir steckt so viel Gutes und so viel Stärke.
Es muss nur endlich raus!!!
Ich hoffe, dass sich auch Deine Seele bald wieder
mit Licht erhellen wird. Ich wünsche es Dir so sehr.
Ich bin sehr froh, dass Du zu uns, den Flower-Girls
gehörst, denn wir gehören einfach zusammen.
Deine Bilder gefallen mir immer sehr gut.
Deshalb hab ich eines hier her genommen. Ich hoffe,
es freut Dich. Alles Gute für Dich, Deine Elke)
Und hier noch ein kleines Geschenk von Sabine...
Liebe Sabine,
danke für diese liebe Geschenk. Es bedeutet
mir sehr viel, denn ich weiß, was Du damit sagen willst.
An alle meine Freunde, die Flower-Girls,
danke, dass es Euch gibt. Ich bin sehr stolz,
Eine von Euch zu sein. Es macht mir riesig
viel Freude mit Euch, denn es sind nicht nur
die Fotos und Basteleien, die wir uns austauschen,
sondern auch Euer Verständnis und Euer guter
Zuspruch für mich.
Dafür möchte ich Euch Allen Danke sagen.
Heute in drei Wochen gehe ich endlich
in die Klinik, und ich weiß, dass Ihr auch
dort in Gedanken mit mir sein werdet.
Ich werde auch viel an Euch denken müssen.
Es liegt ein schwerer Weg vor mir.
Keine Angst, ich gebe nicht auf. Doch es ist so schwer
und kostet so viel Kraft, sich immer wieder aufzurappeln.
Es geht schon viel zu lange so, und es muss endlich
aufhören. Das ist mein sehnlichster Wunsch.
Ein Schmetterling von Renate...:-)
Ich liebe diese wunderschönen Geschöpfe
mit ihren vielfältigen Farben und Varianten.
Die Verwandlung von der hässlichen Raupe
zum neuen Leben als Schmetterling.
So schön und doch so zerbrechlich.
Auch ich bin ein Schmetterling. Und ich
bin gerade dabei, die Verwandlung von
der verpuppten Raupe zu beginnen.
Noch kann ich mir nicht vorstellen, wie es sein wird,
als farbenprächtiger Schmetterling frei zu sein und fliegen
zu können, wohin ich will. Sicher werde ich oft stecken bleiben,
bis ich meinen Kokon verlassen kann.
Doch wenn ich es geschafft habe,
dann wartet ein neues Leben auf mich.
Endlich!!!!!
11.08.2005
Hurra, ich habe es geschafft,
meine Foto-Seite zu beginnen,
und sie ist einfach klasse geworden....freu..:-)))
Es hat riesig viel Spass gemacht,
mal wieder an meiner Seite zu basteln.
Ich bin nach wie vor sehr stolz auf mein Werk,
was schon fast ein Lebenswerk geworden ist
mit über 86 Seiten.
Gestern habe ich einen Schnappschuss gemacht,
der mir und den Flower-Girls sehr gut
gefällt. Eine lachende Sonnenblume.
Oft muss man bei den Dingen genau
hinschauen, um den Sinn zu erkennen.
Damit habe ich mir selbst ein Lächeln geschenkt....:-)))
25.08.2005
Ich möchte auch so gerne wieder fühlen, was Leben heißt.
Spüren um zu fühlen, schmecken, riechen, hören, sehen...
Nicht mehr nur wissen, wie sich der Schmerz anfühlt, und was er mir alles nimmt.
Eine Träne rollt mir von der Seele, weil ich es vielleicht wieder fühlen kann,
was Leben wirklich heißt.
Kein stiller Schrei, sondern ein lauter,
der meine Sinne endlich wieder zum Leben erweckt.
Viel zu lange im Dunkeln gelebt, viel zu lange nur ertragen, ausgehalten,
hingenommen, alles nur im Taumel des Schmerzes und des Wehs
empfunden. Kein Zurück mehr. Meine Tränen sollen nicht im tiefen Ozean
untergehen, sondern zu einem großen Strom werden, der mich in ein anderes Land
führt......einem Land, das keinen Schmerz und kein Weh mehr kennt.
31.08.2005
Ein Bein hat man mir schon genommen. Ich kann nur noch hinken.
Bitte reiße mir nicht noch das andere aus, sonst kann ich nicht mehr stehen.
Ich liebe Dich....
Ein liebes Geschenk von Sabine....danke, Du Liebe
....aber Laufen ist gar nicht so einfach
auf nur einem Bein. Dennoch, ich bin schon immer wieder aufgestanden !!!!!!
Immer und immer wieder.....bald komme ich an!!!!...hoffentlich, bevor man mir
die zweite Säule meines Lebens auch noch fort nimmt.
08.09.2005
Der Abreisetag rückt immer näher, und meine Angst wird immer größer.
Was ich auch tue, es gelingt mir nur schwer, meine Gedanken zu lenken.
Die letzten beiden Tage waren wieder schlimm. Ich lag völlig flach. Jetzt
habe ich mich ein bisschen aufgerappelt. Ich hoffe, es bleibt jetzt so.
Ich habe so viele liebe Menschen um mich, die mich unterstützen, mir die Angst
nehmen. Könnte ich sie mir nur herausreißen mit allen Wurzeln.
Der Teufel soll endlich verschwinden aus meinem Leben. Ich kann ihn nicht
gebrauchen!!!! Er tut mir nur weh, frisst mich auf und lässt mir keinen Frieden finden.
Das Basteln macht wieder sehr viel Freude, und ich habe mir vorgenommen,
wenn es kühler wird, dass ich wieder mehr mache.
Die Kreativität ist mein größtes Gut, und ich will mit ihr gesund werden...
So fühle ich mich gerade....im totalen Gefühlskarussell....
07.10.2005
Der Klinikaufenthalt in Kiel liegt nun hinter mir. Gestern bin ich nach
neun Stunden anstrengender Autofahrt endlich wieder zu Hause angekommen.
Ich bin so unsagbar froh, dass das alles hinter mir liegt, denn es war ein
schwerer und steiniger Weg.....kurz die Hölle.
Man nahm mir all meine Schmerzmittel und Beruhigungsmittel weg.
Der Entzug war grausam.......schwitzen, zittern, Angstattacken, Schwindel, Herzrasen
und ein Gefühl in den Beinen, als wären es nicht die meinen.
Dann noch völlige körperliche und psychische Erschöpfung.
So schlimm hätte ich mir das nie vorgestellt. Hätte ich das alles vorher gewusst,
ich hätte nie zum Morphinpflaster gegriffen.
Nun liegt die Zeit hinter mir, und ich muss sagen, ich bin wirklich froh,
dass ich es geschafft habe und bin auch sehr stolz auf mich.
Am liebsten wäre ich davon gelaufen, aber ich war wie eingekerkert in dieser Klinik.
Konnte ja nicht davon rennen, und ich wollte es ja auch eigentlich gar nicht.
Es waren wirklich Alle sehr nett von der Schwester bis zur Putzfrau, die Ärzte und
Therapeuten gaben sich sehr viel Mühe.
Dennoch blieb meine Kraftlosigkeit, und ich konnte nicht viel unternehmen.
Dies Foto entstand noch ein Tag, bevor sie mir das Pflaster wegnahmen.
Ich war noch so voller Energie, doch dann kippte das Ganze, und ich viel in ein
tiefes, schwarzes Loch. Mein beschwerlicher Weg hatte begonnen.....
Fazit....meine Schmerzen sind teilweise besser geworden, weil sie nur noch durch
die Schmerzmittel getriggert wurden...oder besser hauptsächlich davon.
Nun bekam ich heute vor einer Woche das Nervengift Botox gespritzt,
das seine Wirksamkeit wohl erst nach zwei Wochen so richtig entfaltet.
Die letzten drei Tage hatte ich noch arge Probleme......starke Muskelkrämpfe.
Aber, die Ärzte versicherten mir, das sei normal auf die Spritzen, und es würde sich
noch bessern.
Meine Diagnose lautet jetzt nicht mehr Fibromyalgie, sondern Kopfschmerz vom
Spannungstyp. Na, wie auch immer, ich habe die große Hoffnung, dass die Schmerzen
besser werden, und ich beschwerdefrei und besser damit leben kann.
Das wäre mein Traum. Ein Traum, den ich schon so lange geträumt habe.
Eines denke ich mache ich doch nicht mehr, so weit weg in eine Klinik zu gehen,
denn mein Heimweh war so schlimm, dass ich es bald nicht mehr ausgehalten hätte.
Und die lange Fahrt von 11 bzw. 9 Stunden war für mich jedes mal eine Tortour.
Aber, ich habe es geschafft, und darauf kann ich sehr stolz sein.
26.10.2005
Beim letzen Eintrag hatte ich noch viel Hoffnung, dass mir das Botox hilft.
Doch die Schmerzen werden von Tag zu Tag schlimmer und ich immer mutloser
und kraftloser. Meine Nerven liegen blank. Habe das Gefühl, ich muss aus
dem Fenster springen oder meinen Kopf gegen die Wand schlagen, damit ich
mal einen anderen Schmerz spüre. Ich kann so nicht weitermachen.
Wenn mir nicht bald jemand hilft, dann weiß ich nicht mehr,
was ich noch tun soll.
Mir tut es in der Seele weh, wenn ich sehe, wie meine ganze Familie und auch Du,
mein Schatz, unter mir leidet. Ich bin so unsagbar traurig und hilflos dem Schmerz
ausgeliefert. Habe kein Vertrauen mehr in die Herren Doktoren, die das ja
nicht aushalten müssen.