11.03.2005

Lange Zeit ist vergangen, und ich

habe beschlossen, mein Tagebuch

weiter zu führen. Ich überlege,

wie ich wohl anfangen könnte,

denn eigentlich könnte ich "Dito" schreiben.

Nach einem herrlichen Sommer, wo es mir

endlich ein mal besser ging, und ich mit

Dir einen traumhaften Urlaub verbringen durfte,

scheint alles wieder wie vorher.

Meine Rente wurde abgelehnt,

und ich kämpfe schon lange für 

mein Recht. Das hat mich mürbe gemacht.

Ich warte Tag für Tag sehnsüchtig auf eine Entscheidung.

Schlaflose Nächte, verwirrte Gedanken,

Ängste und Zweifel ebnen mir den Weg.

Anstatt zielstrebig nach vorne zu gehen,

stolpere ich immer wieder.

 Ziellos scheint mein Weg.

Habe mir so viel vorgenommen, habe so viele Träume

und Ziele, aber wo anfangen, wenn man nicht

vorwärts kommt, wenn man meine

Hilferufe nicht hört?

Ich bin so müde, tags, nachts,

und finde keine Ruhe, keine Mitte.

Alles ist aus dem Lot, auch in der Familie

finde ich keinen Halt. Nur

Belastungen, die mir das Leben schwer

machen. Gefühle von Angst, Abschied

nehmen, Wut und Zorn, Ratlosigkeit

und Sorgen.

 Ich habe das Gefühl, ich muss

fort hier, weit fort, mit Dir irgendwo

hin, wo es Frieden für uns gibt.

Aber, wo ist dieser Ort? Ich glaube,

ich suche schon mein ganzes Leben danach.

Tamirah ist durch die tiefen Abgründe ihrer

Seele gewandert, und kam in das wunderschöne

Land, wo es keinen Schmerz mehr gibt.

Warum komm ich nicht dort an? Und wenn ich

das Tor zum Regenbogen öffne, warum fällt

sie dann immer wieder zu?

Vielleicht müsste ich dem Albatros

begegnen, der mich mit nimmt in das

Land, wo es kein Weh mehr gibt.

Ein Fünkchen Hoffnung habe ich noch,

dass auch ich ihm eines Tages

 begegnen werde.

Und Du bist das Einzigste, was mir noch

geblieben ist. Ich liebe Dich...:-) 

Und dafür kämpfe ich. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

###

 

16.03.2005

Tage voller Schmerzen liegen wieder

hinter mir. Sonntag dachte ich, es sei

mein letzter Tag an dem ich da bin.

So schlimm hatte ich die Migräne noch

nie erlebt. Ängste, die mich fast zum

Wahnsinn trieben, Ruhelosigkeit und

Hilferufe, die im Nichts verhallten.

Ich betete, lass es zu Ende sein.

Dann immer wieder

die Frage, des Warums und die Angst vor

dem Schmerz als solchem. Warum quält er mich so?

Was will er mir sagen?

Wahrscheinlich ist es sogar der Frühling, dessen

Wetterumstellung mir so zu schaffen machte,

oder ist es nun wieder meine Psyche, die

mich quält? Alles Fragen, worauf keiner

so richtig eine Antwort kennt.

Heute bin ich aufgestanden wie eine alte,

völlig müde Frau. Ich habe mich mehrmals

wieder aufgerafft, aufzubleiben, obwohl ich

fast eingeschlafen und umgekippt wäre.

Doch es war gut so. Es war ein herrlicher

Frühlingstag mit 20 Grad, der meine

Seele erfreute und endlich konnte

ich nach so langen Tagen wieder ein mal hinaus.

Ich hätte es nicht geglaubt. Der Frühling

ist endlich da, und ich hoffe so sehr,

dass es wieder aufwärts geht.

Viele Gedanken rasen mir durch den Kopf.

Ich will so vieles ändern, anpacken.

Und doch stehe ich mir immer selbst

im Wege. Ein Weg muss es doch aber

geben, der ans richtige Ziel führt. Kann mir

jemand sagen, wo der lang führt? Ich hörte

einmal einen Spruch, den

 ich mir gut gemerkt habe.

Der richtige Weg führt da entlang, wo

die Angst ist. Aber, die Angst

kann doch nicht der Weg sein?

 

 

 

 

 

 

 

 

Frühlingserwachen,

das mir heute

meine Seele erhellte.

Die ersten Sonnenstrahlen taten richtig gut...:-)))

 

22.03.2005

Nach vier schlimmen Tagen

voller Schmerzen, ging es

mir mit dem Frühlings-

erwachen etwas besser.

Ja, ich schaffte es sogar mal endlich zum

Friseur zu gehen. Die Spaziergänge

mit Daisy waren auch wunderschön,

und ich konnte die ersten Blüten

fotografieren. Gestern nun hatte

ich einen Hänger, aber ich hoffe

auf das neue Medikament,

das ich morgen anfangen werde.

Es muss einfach besser werden,

aber es fällt immer schwerer nach 

miesen Tagen, sich immer wieder aufzu-

rappeln. Man wird einfach müde

mit der Zeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

11.04.2005

Das neue Medikament hat nicht

den erhofften Erfolg gebracht....leider.

Nach einem schlimmen Entzug durch

das alte Mittel, hatte ich schreckliche

Nebenwirkungen auf das neue.

Dabei habe ich so große Erwartungen

gehabt. Und ich kämpfe nach dem Absetzen

immer noch mit den Nebenwirkungen.

Bleierne Müdigkeit überfällt mich immer wieder.

Ich stehe völlig neben mir, und alles fällt

mir schwer. Ich muss etwas tun.

Gedanken kreisen mir immer

wieder durch den Kopf, was wohl

das Beste sei, und wie ich es wohl am besten

bewältigen kann.

Auch die Ärzte lassen mich immer

mehr hängen und wimmeln mich ab.

 Ich will es für uns tun.

Für uns und unsere Liebe,

denn so werde ich immer wieder

nach dem Sinn fragen. Nach dem

Sinn in meinem Leben.

 

19.04.2005

Eine schöne Zeit war es wieder

mit Dir. Wenn Du da bist, geht

es mir viel besser. Ich fühle mich abgelenkt

und komme auf andere Gedanken, fühle

mich einfach beschützt und sicher.

Jetzt bist Du wieder fort, und ich habe

schon wieder wahnsinnige Sehnsucht

nach Dir. Du möchtest so gerne

nach Mallorca für eine Woche.

Nichts wünsche ich mir mehr,

als mit Dir dort hinzufahren.

Doch die Angst sitzt mir im Nacken.

Kann ich es schaffen? Ich setze

mich wieder unter Druck,

weil ich es unbedingt schaffen

will. Ich kann mir nichts Schöneres

vorstellen, als mit Dir am Strand spazieren zu gehen,

den warmen Sand unter dem Füßen und

die Sonne auf der Haut zu spüren, und die

frische Seeluft zu riechen.

Es war eine tolle Zeit letztes Jahr,

und es wäre mein größter Wunsch,

wenn ich es wieder packen würde.

 

 

25.04.2005

Hilfe, ich schaffe das alles

nicht mehr. Meine Ängste werden

immer schlimmer, und der ganze Druck

nimmt mir die Luft zum Atmen.

Ich weiß, ich muss etwas tun, und ich will

es auch, aber ich blockiere mich

selbst. Finde keinen Weg heraus,

und weiß auch nicht, welcher

der richtige ist.

Vor der Schmerzklinik habe ich

wahnsinnige Angst, dass ich noch

mehr Qualen ausstehen muss wie eh schon.

Gäbe es doch nur eine Garantie,

dass man mir helfen kann.

Ich halte keine Misserfolge mehr

aus. Ich brauch dringend mal wieder

ein Erfolgserlebnis. Meine Ängste haben sich

die langen Jahre meiner Krankheit immer mehr

aufgebaut und verfestigt, durch die Hölle

bin ich schon mehrmals gegangen

und habe überwiegend schlechte

Erfahrungen gemacht mit den

Kliniken und auch Ärzten

und Theraupeuten.

Es ist einfach schon zuviel Mist passiert,

Man hat viel zu viel an mir herum-

gedoktert.

Und das kann ich einfach

nicht wieder durchmachen.

Ich suche nach einem Ausweg,

aber es ist so verdammt schwer.

Du bist das Einzigste, was mir noch geblieben

ist. Und wenn ich Dich verliere,

dann kann ich nicht mehr weiterleben,

denn dann hat mein Leben

überhaupt

keinerlei Sinn mehr...:-((((

 

28.04.2005

Ich kann einfach nicht mehr.

Ein Tag voller Qualen

liegt hinter mir. Meine Kräfte

schwinden, wo ich doch noch

soviel bräuchte im Moment.

Ich will mein Leben verändern,

und packe es einfach nicht.

Ich weine sehr oft, ganz leis

für mich, und keiner sieht es.

Ich bin verzweifelt und meine

Angst drückt mir die Luft ab.

 

23.05.05

Wieder ist einige Zeit

vergangen. Ich hätte so viel

schreiben wollen. Viele

Hilferufe wären es gewesen,

und doch immer wieder geht

es um das selbe Problem.

Der Teufelskreis aus Schmerzen

und schlimmen Ängsten dreht sich

immer weiter um mich. Hält

mich fest in seinen Klauen,

krallt sich immer fester und gibt

mich nicht frei. Ich bin leichte Beute,

denn ich kann mich nicht wehren dagegen.

Was ich auch versuche, es ist zwecklos.

Meine einzige Hoffnung ist nun

noch die Schmerzklinik.

Ich weiß nur nicht,

wie ich meine Phobie vor der Klinik

loswerden kann. Ich sehe es als Weg,

als Ausweg aus der ganzen Misere,

und doch blockiert mich meine Angst

und regiert mich. Sie sitzt mir

wie der Teufel im wahrsten Sinne

des Wortes im Nacken.

Nun liege ich schon über eine Woche

fast nur flach. Schmerzen, die über den

ganzen Körper ziehen, machen mich kraftlos,

und hilflos. Nichts hilft, und der Schmerz

regiert mich regelrecht.  Ich möchte fort-

laufen, entrinnen, mich freizappeln,

aber es geht nicht. Ich sitze wie

in einem Spinnennetz, völlig umwoben

von Fesseln, und warte nur darauf,

bis ich völlig aufgefressen werde.

Ich bete zu Gott. Er möge mir

doch Kraft geben, das alles

durch zu stehen. Warte sehnsüchtig

auf Besserung, oder zumindest

einen Hoffnungsschimmer.

Mein Kopf ist leer und dennoch voller

schlimmer Gedanken, als würde er platzen.

Mein Körper zittert vor Schmerzen,

völlig ausgebrannt und kraftlos.

Ich möchte schreien,

aber es kommt nur ein leiser Ton

heraus. Ich möchte laufen, rennen,

doch ich stolpere. Aufstehen und hinfallen.

Immer wieder.

Ich habe einfach nur schreckliche

Angst.

Kann mir keiner helfen? Bitte!!!

 

Habe so viele Ideen und Träume,

die ich verwirklichen möchte.

Ein Leben mir Dir, mein größter Wunsch.

Ich will nicht aufgeben, will weiterkämpfen.

Aber, ich darf einfach nicht mehr hinfallen.

Keine Misserfolge mehr.

 

Hier ist mein Lieblingsfoto im Moment.

Meine Foto-Seite kann ich nicht

beginnen, denn das Sitzen am PC fällt

so schwer. Ich liebe es, Blumen zu fotografieren

und mit schönen Rahmen zu versehen.

Ich wünsche mir so sehr, dass ich

es irgendwann wieder mehr tun kann.

Einfach alles tun, was mir Freude

macht.

  

Eigentlich ist alles ganz leicht....

einfach nur anpacken und durchziehen.

Für mich jedoch ein riesiger Berg,

den es zu erklimmen gilt.

Es gibt viel Geröll dort

und unwegsames Gelände.

Ich werde wieder fallen und

aufstehen müssen.

Deine Liebe ist das Einzigste,

was mir noch Kraft

zum Kämpfen gibt, aber bitte halte

meine Hand, damit ich nicht

mehr fallen kann.

 

04.08.2005

 

Mein Tagebuch....

Schon lange habe ich Dir nicht mehr meine

Sorgen anvertraut. Es gab auch eine schöne Zeit,

als ich bei Andy im Harz war. Nun aber sind die Schmerzen

so heftig, dass ich dringend Hilfe brauche.

Ich hoffe, dass ich bald in die Klinik kann, und

mir dort geholfen wird. Es dort Ärzte gibt, die mich

ernst nehmen und mir endlich helfen.

 

Lieber Gott, ich ruf Dir zu,

Lieber Gott, wo bist Du?

Warum lässt Du mich so im Stich?

Lieber Gott, warum beschützt Du mich nicht?

Jeder Tag voll neuer Qualen...

Wofür muss ich nur bezahlen?

Lieber Gott, ich ruf Dir zu...

Lieber Gott, wo bist Du?

Ich geh nach vorne und wieder zurück,

immer wieder ein großes Stück.

Falle immer wieder in ein schwarzes Loch.

Sag, was kommt denn alles noch?

Lieber Gott, ich ruf Dir zu...

Lieber Gott, wo bist Du?

Lieber Gott, siehst Du nicht, ich such einen Weg zu Dir.

Wann endlich schickst Du ein Zeichen mir?

Ich will nach vorne, nicht mehr zurück,

wenn auch immer nur ein kleines Stück.

Ich will endlich leben wie ein Mensch, ohne Schmerzen,

Angst und Weh,

sondern leben mit meinem Liebsten im Glück.

Lieber Gott, ich ruf Dir zu...

Lieber Gott, wo bist Du?

Bald geh ich weg von hier, ganz alleine,

weit in die Ferne.

Bitte, wirst Du an mich denken?

Und mir wieder meine Freude schenken?

Lieber Gott, ich ruf Dir zu...

Lieber Gott, wo bist Du?

(c) Elke am 02.08.05

 

09.08.2005

Wenn du in den Spiegel schaust
sieht dich ein Niemand an.
Ein Niemand, der nur nutzlos ist
und einfach gar nichts kann.

Alle andren sind viel besser
viel schöner, als du selbst
Wie könntest du es wagen,
dass du dich über sie stellst?

Du findest dich kein bisschen schön,
zu lächeln traust du dich nicht.
Wer sollte es denn schon erwidern
bei deinem müden Gesicht?

Traurige Augen blicken dich an,
aus ihnen spricht Einsamkeit.
Du wartest nur noch auf den Tod
damit er dich endlich befreit.

Wer hat dir all das bloß erzählt?
Wie bist du darauf gekommen?
Wer hat dir nur dein Vertrauen
in dich selbst genommen?

Weißt du nicht, dass außer Leere
so viel mehr in dir steckt?
Hast du nie das helle Strahlen
deiner Augen entdeckt?

Hat dir nie jemand gesagt
wie schön dein Lächeln ist,
dass man durch seine Wärme,
den grauen Alltag vergisst?

Deine Fehler, deine Zweifel
nimm sie endlich an,
damit man dich und deine Wärme
wieder erreichen kann.

Denk nicht du wärst ein Niemand,
nur weil du anders bist.
Du bist ein Mensch mit Schwächen,
der voller Wärme ist!
 

Auch in einer Träne kann sich Sonnenlicht spiegeln

 

(Danke, liebe Pia für dieses aufmunternde Gedicht.

Ich habe viel darüber nach gedacht. Warum sich immer

verstecken, immer denken, man ist der Verlierer?

Ich weiß, in mir steckt so viel Gutes und so viel Stärke.

Es muss nur endlich raus!!!

Ich hoffe, dass sich auch Deine Seele bald wieder

mit Licht erhellen wird. Ich wünsche es Dir so sehr.

Ich bin sehr froh, dass Du zu uns, den Flower-Girls

gehörst, denn wir gehören einfach zusammen.

Deine Bilder gefallen mir immer sehr gut.

Deshalb hab ich eines hier her genommen. Ich hoffe,

es freut Dich. Alles Gute für Dich, Deine Elke)

 

Und hier noch ein kleines Geschenk von Sabine...

Liebe Sabine,

danke für diese liebe Geschenk. Es bedeutet

mir sehr viel, denn ich weiß, was Du damit sagen willst.

An alle meine Freunde, die Flower-Girls,

danke, dass es Euch gibt. Ich bin sehr stolz,

Eine von Euch zu sein. Es macht mir riesig

viel Freude mit Euch, denn es sind nicht nur

die Fotos und Basteleien, die wir uns austauschen,

sondern auch Euer Verständnis und Euer guter

Zuspruch für mich.

Dafür möchte ich Euch Allen Danke sagen.

Heute in drei Wochen gehe ich endlich

in die Klinik, und ich weiß, dass Ihr auch

dort in Gedanken mit mir sein werdet.

Ich werde auch viel an Euch denken müssen.

Es liegt ein schwerer Weg vor mir.

Keine Angst, ich gebe nicht auf. Doch es ist so schwer

und kostet so viel Kraft, sich immer wieder aufzurappeln.

Es geht schon viel zu lange so, und es muss endlich

aufhören. Das ist mein sehnlichster Wunsch.

 

Ein Schmetterling von Renate...:-)

Ich liebe diese wunderschönen Geschöpfe

mit ihren vielfältigen Farben und Varianten.

Die Verwandlung von der hässlichen Raupe

zum neuen Leben als Schmetterling.

So schön und doch so zerbrechlich.

Auch ich bin ein Schmetterling. Und ich

bin gerade dabei, die Verwandlung von

der verpuppten Raupe zu beginnen.

Noch kann ich mir nicht vorstellen, wie es sein wird,

als farbenprächtiger Schmetterling frei zu sein und fliegen

zu können, wohin ich will. Sicher werde ich oft stecken bleiben,

bis ich meinen Kokon verlassen kann.

Doch wenn ich es geschafft habe,

dann wartet ein neues Leben auf mich.

Endlich!!!!!

 

11.08.2005

Hurra, ich habe es geschafft,

meine Foto-Seite zu beginnen,

und sie ist einfach klasse geworden....freu..:-)))

Es hat riesig viel Spass gemacht,

mal wieder an meiner Seite zu basteln.

Ich bin nach wie vor sehr stolz auf mein Werk,

was schon fast ein Lebenswerk geworden ist

mit über 86 Seiten.

Gestern habe ich einen Schnappschuss gemacht,

der mir und den Flower-Girls sehr gut

gefällt. Eine lachende Sonnenblume.

Oft muss man bei den Dingen genau

hinschauen, um den Sinn zu erkennen.

Damit habe ich mir selbst ein Lächeln geschenkt....:-)))

 

25.08.2005

 

 

Ich möchte auch so gerne wieder fühlen, was Leben heißt.

Spüren um zu fühlen, schmecken, riechen, hören, sehen...

Nicht mehr nur wissen, wie sich der Schmerz anfühlt, und was er mir alles nimmt.

Eine Träne rollt  mir von der Seele, weil ich es vielleicht wieder fühlen kann,

was Leben wirklich heißt.

Kein stiller Schrei, sondern ein lauter,

der meine Sinne endlich wieder zum Leben erweckt.

Viel zu lange im Dunkeln gelebt, viel zu lange nur ertragen, ausgehalten,

hingenommen, alles nur im Taumel des Schmerzes und des Wehs

empfunden. Kein Zurück mehr. Meine Tränen sollen nicht im tiefen Ozean

untergehen, sondern zu einem großen Strom werden, der mich in ein anderes Land

führt......einem Land, das keinen Schmerz und kein Weh mehr kennt.

   

31.08.2005

Ein Bein hat man mir schon genommen. Ich kann nur noch hinken.

Bitte reiße mir nicht noch das andere aus, sonst kann ich nicht mehr stehen.

Ich liebe Dich....

 

 

Ein liebes Geschenk von Sabine....danke, Du Liebe

....aber Laufen ist gar nicht so einfach

auf nur einem Bein. Dennoch, ich bin schon immer wieder aufgestanden !!!!!!

Immer und immer wieder.....bald komme ich an!!!!...hoffentlich, bevor man mir

die zweite Säule meines Lebens auch noch fort nimmt.

 

08.09.2005

Der Abreisetag rückt immer näher, und meine Angst wird immer größer.

Was ich auch tue, es gelingt mir nur schwer, meine Gedanken zu lenken.

Die letzten beiden Tage waren wieder schlimm. Ich lag völlig flach. Jetzt

habe ich mich ein bisschen aufgerappelt. Ich hoffe, es bleibt jetzt so.

Ich habe so viele liebe Menschen um mich, die mich unterstützen, mir die Angst

nehmen. Könnte ich sie mir nur herausreißen mit allen Wurzeln.

Der Teufel soll endlich verschwinden aus meinem Leben. Ich kann ihn nicht

gebrauchen!!!! Er tut mir nur weh, frisst mich auf und lässt mir keinen Frieden finden.

 

Das Basteln macht wieder sehr viel Freude, und ich habe mir vorgenommen,

wenn es kühler wird, dass ich wieder mehr mache.

Die Kreativität ist mein größtes Gut, und ich will mit ihr gesund werden...

So fühle ich mich gerade....im totalen Gefühlskarussell....

07.10.2005

Der Klinikaufenthalt in Kiel liegt nun hinter mir. Gestern bin ich nach

 neun Stunden anstrengender Autofahrt endlich wieder zu Hause angekommen.

Ich bin so unsagbar froh, dass das alles hinter mir liegt, denn es war ein

schwerer und steiniger Weg.....kurz die Hölle.

Man nahm mir all meine Schmerzmittel und Beruhigungsmittel weg.

Der Entzug war grausam.......schwitzen, zittern, Angstattacken, Schwindel, Herzrasen

und ein Gefühl in den Beinen, als wären es nicht die meinen.

Dann noch völlige körperliche und psychische Erschöpfung.

So schlimm hätte ich mir das nie vorgestellt. Hätte ich das alles vorher gewusst,

ich hätte nie zum Morphinpflaster gegriffen.

Nun liegt die Zeit hinter mir, und ich muss sagen, ich bin wirklich froh,

dass ich es geschafft habe und bin auch sehr stolz auf mich.

Am liebsten wäre ich davon gelaufen, aber ich war wie eingekerkert in dieser Klinik.

Konnte ja nicht davon rennen, und ich wollte es ja auch eigentlich gar nicht.

Es waren wirklich Alle sehr nett von der Schwester bis zur Putzfrau, die Ärzte und

Therapeuten gaben sich sehr viel Mühe.

Dennoch blieb meine Kraftlosigkeit, und ich konnte nicht viel unternehmen.

Dies Foto entstand noch ein Tag, bevor sie mir das Pflaster wegnahmen.

Ich war noch so voller Energie, doch dann kippte das Ganze, und ich viel in ein

tiefes, schwarzes Loch. Mein beschwerlicher Weg hatte begonnen.....

Fazit....meine Schmerzen sind teilweise besser geworden, weil sie nur noch durch

die Schmerzmittel getriggert wurden...oder besser hauptsächlich davon.

Nun bekam ich heute vor einer Woche das Nervengift Botox gespritzt,

das seine Wirksamkeit wohl erst nach zwei Wochen so richtig entfaltet.

Die letzten drei Tage hatte ich noch arge Probleme......starke Muskelkrämpfe.

Aber, die Ärzte versicherten mir, das sei normal auf die Spritzen, und es würde sich

noch bessern.

Meine Diagnose lautet jetzt nicht mehr Fibromyalgie, sondern Kopfschmerz vom

Spannungstyp. Na, wie auch immer, ich habe die große Hoffnung, dass die Schmerzen

besser werden, und ich beschwerdefrei und besser damit leben kann.

Das wäre mein Traum. Ein Traum, den ich schon so lange geträumt habe.

Eines denke ich mache ich doch nicht mehr, so weit weg in eine Klinik zu gehen,

denn mein Heimweh war so schlimm, dass ich es bald nicht mehr ausgehalten hätte.

Und die lange Fahrt von 11 bzw. 9 Stunden war für mich jedes mal eine Tortour.

Aber, ich habe es geschafft, und darauf kann ich sehr stolz sein.

26.10.2005

Beim letzen Eintrag hatte ich noch viel Hoffnung, dass mir das Botox hilft.

Doch die Schmerzen werden von Tag zu Tag schlimmer und ich immer mutloser

und kraftloser. Meine Nerven liegen blank. Habe das Gefühl, ich muss aus

dem Fenster springen oder meinen Kopf gegen die Wand schlagen, damit ich

mal einen anderen Schmerz spüre. Ich kann so nicht weitermachen.

Wenn mir nicht bald jemand hilft, dann weiß ich nicht mehr,

was ich noch tun soll.

Mir tut es in der Seele weh, wenn ich sehe, wie meine ganze Familie und auch Du,

mein Schatz, unter mir leidet. Ich bin so unsagbar traurig und hilflos dem Schmerz

ausgeliefert. Habe kein Vertrauen mehr in die Herren Doktoren, die das ja

nicht aushalten müssen.

 

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