17.01.2004
Ein Krankenhausaufenthalt liegt hinter mir.
Wieder Symptome und nichts gefunden.
Auf der einen Seite natürlich Erleichterung,
auf der anderen Ratlosigkeit, weil man mal
wieder nicht helfen konnte. Ein langer Weg
liegt vor mir und ein riesengroßer Berg,
der mir den Weg versperrt. Eigendruck
und Erwartungen von Anderen stellen mir
immer wieder ein Bein. Das Aufstehen kostet
mich jedes mal Unmengen an Kraft.
Gedanken über den Tod. Einfach so kamen sie.
Wie lange lebe ich noch? Wie kann ich mein Leben
sinnvoll nutzen mit dieser Krankheit?
Wohin geht meine Seele, wenn ich tot bin?
Meine Seele soll nicht übrigbleiben von mir,
denn sie ist krank und sehnt sich nach ewiger Ruhe.
Mein Geist, meine Gedanken, Träume und Ideen
sollten weiterleben. In einem anderen Menschen
eine Heimat finden, der sie auch verwirklichen kann.
Dies waren Gedankenspiele am gestrigen Abend.
Heute Morgen habe ich einen enormen Drang
fortzugehen von hier, in ein anderes Land, ein neues
Leben anfangen, alles neu machen.
Aber, wie kann ich das, wenn mich meine Krankheit
bis ans Ende der Welt verfolgt? Mich nicht ruhen lässt,
mir die Luft zum atmen nimmt.
Aber, ich werde leben für diesen Traum,
der auch Deiner ist, eines Tages eine Finca
auf Mallorca zu besitzen, das ganze Jahr Sonne haben,
auf das Meer schauen zu können und seiner Melodie
zu lauschen, wann immer man es möchte.
Ich wünsche mir so sehr, für immer bei Dir zu sein.
Dass ich einschlafen kann in Deinem Arm
mit einem warmen Gefühl im Herzen.
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24.01.2004
Ein Tag voller Schmerzen liegt hinter mir.
Ich bete wieder zu Gott, er möge mir endlich
helfen. Zweifel, ob es ihn wirklich gibt.
Schon so oft um Hilfe gerufen, er solle mir
endlich einen Weg zeigen, der der richtige ist.
Aber, Gott lässt mich weiter leiden.
Was habe ich nur verbrochen? Schlimmer kann
es nicht kommen. Warum straft er mich so?
Lässt meine Familie und meinen Freund,
die ich über alles liebe so verzweifeln?
Lässt die Menschen, die mich lieben
so im Stich? Ich glaube Gott gibt es nicht
wirklich. Sonst würde er so etwas nicht zulassen.
Warum sind andere Menschen so glücklich,
während es anderen so schlecht geht?
Das kann Gott doch nicht gewollt haben.
Aber, ich denke, vor Gott sind doch nicht
alle Menschen gleich.
Ich hoffe vielmehr auf meinen Schutzengel,
der mir beisteht. Beisteht in jeder Stunde,
in der ich im Dunkeln bin und leide.
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03.02.2004
Eine Überraschung
warte auf mich, hast Du gesagt.
Sie zaubert wieder ein Lächeln auf mein
Gesicht, und trotzdem muss ich
aus Rührung weinen. Ein riesengroßer Wunsch
von mir würde in Erfüllung gehn
Dafür muss ich vieles durchstehen,
den ganzen Berg, der vor mir liegt, Schritt um
Schritt abtragen. Was passiert, wenn ich es nicht
schaffe? Wenn ich nicht mehr so gesund werde
wie früher? Willst Du mich dann immer noch?
Wie lange reicht Deine Kraft und Deine Geduld noch?
Ich liebe Dich für immer....Deine Schnecke
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08.02.2004
Wieder liege ich lange wach und kann nicht
mehr einschlafen. Die Nacht ist mein bester
Freund. Die Welt wird leise und still.
Ich finde ein bisschen Frieden und Ruhe.
Ich vermisse meinen Papa, der gestern seinen
69. Geburtstag gefeiert hätte. Wie gerne
würde ich ihm mal wieder begegnen.
Einfach nur mal kurz, damit ich weiß,
es geht ihm gut, dort, wo er jetzt ist.
Unendliche Sehnsucht...:-(
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22.02.2004
Zwei schlimme Wochen liegen wieder hinter mir.
Totale Ausweglosigkeit. Doch gestern ein
bisschen Sonnenschein. Ich schöpfe wieder
ein wenig Kraft. Freue mich so auf den Frühling,
die Sonne. Vielleicht auch ein bisschen Wärme
für meine Seele. Die Schuldgefühle, der Menschen
gegenüber, die mich lieben belasten mich sehr.
Wie kann ich das alles wieder gut machen?
Ich genieße die Kleinigkeiten. Sei es nur ein schönes
Bild, das ich sehe oder eine neue Grafik, die ich erstellt
habe. Habe jedoch wieder Angst vor den Tagen, die das
alles wieder zunichte machen.
Doch die Liebe zu Dir gibt mir Kraft.
Ich liebe Dich, so wie ich noch niemals
einen Mann geliebt habe. Du bist die Sonne
und die Wärme für mich, die ich zum Leben brauche.
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25.02.2004
Ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Ein neues Medikament.
Es nahm mir drei Tage den Schmerz.
Völlige, bleierne Müdigkeit
als Nebenwirkung. Ich kann nicht mehr klar
denken, hab das Gefühl ich werd verrückt,
aber keine Schmerzen.
Doch jetzt, Hoffnungsschimmer abgehakt.
Das Weh kommt zurück.
Mein Körper ein ewiges Aufbäumen
gegen alles, was ihm nicht gut tut.
Hilfeschrei!!!
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26.02.2004
Ich sitze mal wieder hier.
Es ist Nacht. In der Nacht
fühle ich mich besser als am Tag,
denn dann habe ich nicht diesen Druck
unbedingt etwas leisten zu müssen.
Eine Bastelei, die meine Gefühle ausdrückt.
Da sind Tränen, Leiden, und ab und zu
ein kleines bisschen Hoffnung.
Für Dich, mein Schatz!
08.03.2004
Und wieder liegt ein Krankenhausaufenthalt
vor mir. Wird es mir diesmal besser gehen?
Ich habe nicht mehr viel, nur noch Dich
und meine Hoffnung.
Ich darf sie einfach nicht aufgeben.
Dennoch wird sie immer wieder zerstört
durch neue Rückschläge.
Am Donnerstag war wieder so ein Tag,
an dem ich am liebsten für immer das Licht
ausgeknipst hätte.
Ich will endlich wieder ICH sein,
mein Lachen wieder zurück.....
und fröhlich sein können wie ein Kind,
dass sich über Kleinigkeiten freut.
Man wird bescheiden mit der Zeit.
Ist schon zufrieden, wenn man nur wenige
Stunden am Tag oder sei es nur kleine Momente
ein gutes Gefühl hat. Doch, wenn diese Momente
immer weniger werden, dann wird man mutlos
und kraftlos. Man fragt sich immer häufiger nach dem Sinn
des Ganzen......
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29.03.2004
Der Krankenhausaufenthalt liegt
hinter mir. Es war eine einzige Katastrophe
und endete fatal. Man nahm mir all meine Medikamente weg,
die mich noch über Wasser hielten. Gab mir ein neues, dass ich nicht vertrug
und entlies mich ohne alles. Zu Hause angekommen, ging es mir dann ständig
schlechter. Ich bin jetzt wieder so tief unten wie schon lange nicht mehr.
Wieso muss man mich immer und immer wieder so quälen? Warum
muss ich immer und immer wieder so leiden, immer wieder bei Null anfangen?
Dieser Krankenhausaufenthalt sollte mich stärken, damit ich endlich in eine
geeignete Klinik für Fibromyalgie gehen kann. Genau das Gegenteil ist passiert.
Ich habe es satt, spüre solche Wut in mir gegen die Ärzte, die nichts aber auch
nichts verstehen, mich immer fertiger machen, mich nicht ernst nehmen, mich dumm
anschauen, wenn ich von Fibro spreche. Warum in aller Welt finde ich nicht endlich einen Arzt,
der mich wirkliche für voll nimmt, meine Symptome ernst nimmt, sich wirklich Mühe gibt?
Ich glaube nicht, dass es so einen gibt. Auf jeden Fall bin ich ihm noch nicht begegnet.
Meine Klinikphobie wird immer schlimmer. Habe wieder Horrorträume davon gehabt.
Ja, ich will sogar sagen, dass ich unter Hospitalismus leide, nicht ernst genommen,
vernachlässigt ect. ect.
Ich spüre diese Wut, diesen endlosen Zorn und Verbitterung. Was muss ich noch erleiden?
Habe ich nicht wirklich schon genug mitgemacht? Nein, man schlägt mich immer wieder zu Boden,
mit der bloßen Faust ins Gesicht. Ich habe es satt. Möchte am liebsten ausbrechen, aber es gibt
keinen Weg nach draußen.
Ich liege wieder mal am Boden. Die Kraft zum Aufstehen wird immer weniger.
Falls sich mal ein Arzt, der sich für einen guten hält, mal hier her verirren,
der möge sich bei mir melden.
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10.04.2004
Wieder mal eine schlaflose Nacht.
Ich habe aber mal was Positives zu berichten.
Ich habe meine Freude am HP-Basteln und Pixeln
wiedergefunden. Das hat mir so lange gefehlt.
Allerdings fangen nun die schlaflosen Nächte
und Albträume wieder an.
Ich hänge den ganzen Tag durch.
Ich fühle mich eben in der Nacht
viel wohler als am Tag.
Vielleicht, weil alles schläft, alles so ruhig ist,
und ich meinen Gedanken freien Lauf lassen kann.
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26.04.2004
Der Frühling, die erwachende Natur und das Licht
gibt mir ein bisschen Kraft. Ich genieße es, wenn
ich kann im Wald spazieren zu gehen. Das zarte
Grün überall beschwingt mich, lässt mich träumen
und ein wenig meine Sorgen vergessen.
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24.05.2004
Lange ist es her, dass ich hier war.
Es geht ein bisschen besser. Ich hatte wieder mal ein paar
gute Tage, an denen ich auch was machen konnte. Leider halten
diese Tage nicht an, und es haut mich immer wieder um.
Dein Besuch habe ich so sehr genossen. Es war so schön mit Dir.
Jetzt sind wir schon 2 Jahre zusammen, genau am 20.05. Es war
nicht immer leicht, und doch haben wir es immer wieder geschafft,
uns zusammen zu raufen. Letzte Woche habe ich einiges gemacht.
Ich habe mein Beet im Garten neu bepflanzt. Jetzt warte ich sehnsüchtig
auf wärmeres Wetter, denn ich möchte so gern noch mehr machen im Garten.
Die Gartenarbeit tut mir sehr gut, und ich liebe Blumen über alles.
Noch etwas Tolles ist passiert. Ich wurde für den Besucher-Award
Monat Mai in der Kategorie Design nominiert und ich stehe auf Platz 1....*freu*
Das macht mich so was von stolz...;-)))
Nun habe ich vor, zu Dir zu fahren. Ob ich das wohl schaffe? Ich hoffe es
so sehr. Möchte doch so gerne mal den schönen Harz sehen.
Es wird hell draußen und ich wünsche mir, dass dieser Tag besser wird
als der gestrige, an dem ich nichts machen konnte. Solche Tage möchte
ich nicht mehr. Ich will endlich anfangen zu leben und zu genießen.